Ratgeber Feigwarzen
Informationen für Betroffene und AngehörigeFeigwarzen werden durch eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV) verursacht, zumeist ist einer der Niedrigrisikotypen des Virus dafür verantwortlich. Dabei sind insbesondere die Zellen des Deck- sowie Drüsengewebes der Haut und Schleimhaut davon betroffen. Übertragen werden die Krankheitserreger meistens auf sexuellem Weg, d. h. über den Geschlechtsverkehr. Bis sich äußere Anzeichen der Infektion zeigen, können Wochen, Monate oder auch Jahre vergehen – bei manchen Menschen treten sie nie auf. Dennoch können auch diese Menschen ansteckend sein. Zur Vorbeugung einer Ansteckung mit HPV sollte – vor allem bei wechselnden sexuellen Kontakten – nur geschützter Geschlechtsverkehr praktiziert werden.
Entstehung von Feigwarzen
Feigwarzen werden durch Niedrigrisikotypen des HP-Virus hervorgerufen, wobei diese die Epithelzellen von Haut und Schleimhäuten befallen. Nach Angaben der International Union against Sexually Transmitted Infections (IUSTI) sind in 90 % der Fälle die Typen HPV-6 und HPV-11 für die Entstehung von Feigwarzen verantwortlich. Diese gelten als relativ ungefährlich. Häufig erfolgt die Übertragung des Krankheitserregers durch Kontakt- oder Schmierinfektion während des Geschlechts- oder Oralverkehrs. Doch in Einzelfällen können auch Personen, die nicht der sexuell aktiven Gruppe der durchschnittlich 15–45-Jährigen zugeordnet werden, mit den Krankheitserregern infiziert werden. Das gilt z. B. für Säuglinge, die während des Geburtsvorgangs von ihrer Mutter mit dem Virus angesteckt werden.
Feigwarzen: Von der Infektion bis zum Ausbruch
Die Inkubationszeit, also die Zeitspanne, die zwischen der Infektion und dem ersten Auftreten von Feigwarzen liegt, kann wenige Wochen bis Monate oder auch Jahre betragen. Man geht davon aus, dass bei ca. 10–15 % der Betroffenen eine sog. stumme Infektion vorliegt, d. h., auf sie ist der HP-Virus übertragen worden, zur Entstehung von Feigwarzen kommt es jedoch nicht. Dessen ungeachtet können sie den Krankheitserreger auf andere Menschen übertragen, bei denen es dann ggf. zur Entstehung von Feigwarzen kommen kann.
Entstehung von Feigwarzen: Ungeschützter Geschlechtsverkehr
Als eine der Hauptursachen, die zur HPV-bedingten Entstehung von Feigwarzen führt, gilt ungeschützter Geschlechtsverkehr. Doch auch ein häufiger Wechsel der Sexualpartner kann dazu führen, dass das Risiko, an Feigwarzen zu erkranken, erhöht ist. Eine geschwächte Immunabwehr, ein feuchtes Milieu und vorausgehende Entzündungserkrankungen gelten als Faktoren, die die Entstehung von Feigwarzen begünstigen. Doch auch Faktoren wie Rauchen sowie der Konsum von Rauschmitteln (u. a. Cannabis) scheinen einen Einfluss auf die Entstehung von Feigwarzen bei einer bestehenden HPV-Infektion zu haben.
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Risikofaktoren für die Entstehung von Feigwarzen
Nach der Infektion mit HP-Viren kommt es nicht bei jedem zum Ausbruch der Krankheit. Erst wenn weitere Faktoren hinzukommen, wird die Entstehung von Feigwarzen wahrscheinlich. Dazu können z. B. kleine Verletzungen der Haut, ein geschwächtes Immunsystem oder schon vorliegende Entzündungen gehören.
HP-Viren äußerst ansteckend
HPV sind Viren, die sehr schnell übertragen werden können und gelten daher als sehr ansteckend. Ein einmaliger Hautkontakt ist dafür ausreichend, eine sog. Kontakt- oder Schmierinfektion. Ein Kontakt mit Vaginalflüssigkeit oder Samenflüssigkeit muss dabei nicht stattfinden. Eine Ansteckung über z. B. Handtücher ist möglich. Auch beim gemeinsamen Bad kann es zu einer Infektion mit den HP-Viren kommen.
Bieten Kondome Schutz vor HPV?
Kondome können vor ungewollter Schwangerschaft schützen. Einen ausreichenden Schutz vor der Infektion mit den HP-Viren können sie nicht bieten. Sind nur Penis oder Vagina betroffen, kann ein Kondom u. U. vor einer Ansteckung schützen. Sind andere Partien des Intimbereichs von den HP-Viren betroffen, kann ein Kondom nicht vor HP-Viren schützen, da durch den Kontakt mit diesen Hautstellen eine Infektion mit HP-Viren möglich ist und damit eine Entstehung von Feigwarzen begünstigen kann.
Bei dem Verdacht auf eine Infektion mit Feigwarzen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Zur Diagnose erfolgt zunächst die Begutachtung. Dabei spielt u. a. das Aussehen der Veränderungen und die Lokalisierung eine Rolle. Feigwarzen können einzeln auftreten, sind jedoch meistens zu mehreren anzutreffen. Bei Männern sind sie häufig am Penisschaft zu finden, bei Frauen an den Schamlippen. Jedoch können auch der Enddarm und der Darmausgang betroffen sein. Zur Diagnose kann des Weiteren ein Test mittels Essigsäure erfolgen, dabei werden auch nicht offensichtlich erkennbare Feigwarzen sichtbar. Zur Absicherung der Diagnose kann in Einzelfällen ein Nachweis der DNA des Virus vorgenommen werden.
Bei der Therapie von Feigwarzen wird zwischen der symptomatischen und der kausalen Therapie unterschieden. Die symptomatische Therapie zielt auf die Entfernung der Wucherungen. Dies erfolgt durch einen chirurgischen Eingriff, durch Vereisung oder wirkstoffhaltige Lösungen bzw. Cremes. Die Lösungen oder Cremes können Betroffene auch selbst anwenden. Substanzen wie beispielsweise Interferon oder Imiquimod aktivieren das Immunsystem, das sich dann verstärkt gegen die die Warzen auslösenden Viren richtet. Betroffene sollten mit dem behandelnden Arzt abstimmen, welche Therapie für sie infrage kommt; dies hängt u. a. von der Größe der Warzen, dem Ort des Auftretens sowie vom Status des Immunsystems ab.
Feigwarzen sind durch bestimmte Viren hervorgerufene Warzen, die insbesondere im Genitalbereich auftreten und deshalb zu den Geschlechtskrankheiten gezählt werden. I. d. R. sind diese Warzen gutartige Wucherungen, welche weiß oder rötlich bzw. braungrau gefärbt sind. Sie können einzeln oder in größeren Ansammlungen auftreten. Feigwarzen werden durch die Ansteckung mit dem humanen Papillomavirus (HPV) hervorgerufen, das in Niedrigrisikotypen und Hochrisikotypen unterschieden werden kann. Der Hochrisikotyp der Viren kann u. U. das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, erhöhen. Rund dreiviertel der Bevölkerung infiziert sich einmal im Leben mit HPV. Manchmal bilden diese Ansteckungen aber keine sichtbaren äußerlichen Symptome aus.